Der Thurgauer Gewerbeverband (TGV) hat die Korridorstudie N23 des ASTRA zur Kenntnis genommen und anerkennt er den Willen des Bundes, die Verkehrssituation zwischen Bonau und Arbon zu verbessern. Als starker Befürworter der BTS/OLS hätte er einen mutigeren Schritt erwartet.
Das ASTRA hat am 19.12. die Korridorstudie N23 vorgestellt. In seiner Lösung setzt das ASTRA mittelund langfristig zwei Schwerpunkte: Mit dem Ottoberg-Tunnel soll die Umfahrung von Weinfelden neu gelöst werden und mit einer Nordumfahrung von Amriswil sowohl die Stadt entlastet als auch Romanshorn angebunden werden. Bis zur Realisierung dieser Umfahrungen – das ASTRA spricht von einem Zeithorizont von 20 Jahren – sollen in kurz- und mittelfristigen Massnahmen Unfallschwerpunkte entschärft sowie Knotenbereiche und Ortsdurchfahrten entlang der N23 ausgebaut werden. Zudem soll das Velowegnetz ausgebaut werden. Diese Vorhaben könnten in einem Zeitraum von 10 – 15 Jahren realisiert werden. Die Kosten für diese Lösung werden vom Bund auf über 3 Milliarden geschätzt.
«Einerseits ist es erfreulich, dass das ASTRA den Handlungsbedarf im Thurgau erkannt hat und Lösungen anbietet. Andererseits hätten wir uns aus Sicht der Wirtschaft natürlich mehr und vor allem eine schnellere Lösung erhofft», hält Hansjörg Brunner, Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes, fest.
Aus Sicht des Thurgauer Gewerbeverbandes ist die vorgeschlagene Lösung ein Teilschritt, der in die richtige Richtung zielt. Mit den beiden Schwerpunkten in Weinfelden und Amriswil-Romanshorn wird an den beiden Enden der Strecke Bonau - Arbon angesetzt. Offen bleibt dabei, inwiefern die Anpassungen bei den Knoten und Ortsdurchfahren die Situation zwischen Bonau und Weinfelden sowie zwischen Bürglen und Amriswil entlasten. Nachdem das Thurgauer Stimmvolk bereits 2012 Ja zur BTS/OLS gesagt hat, zeigen die Rückmeldungen, dass viele Thurgauer unzufrieden sind, dass es so schleppend vorwärts geht.
Angesichts der zahlreichen Fragen, die nach der Abstimmung vom 24.11. offen bleiben, ist es für den Thurgauer Gewerbeverband zu früh, eine abschliessende Bewertung vorzunehmen. «Ich werde beim ASTRA den Schuh in der Tür halten und dafür sorgen, dass unser Dossier zielstrebig weiter bearbeitet wird», meint NR Diana Gutjahr, Vizepräsidentin des TGV.